Fotobucherstellung

Hilfreiche Gestaltungstipps für Fotobücher als einfache Anleitung, um als Hobbyfotograf zu wissen, wie man möglichst nahe an ein professionelles Fotobuch herankommt. 9 Schritte zum perfekten Fotobuch.

Ein Foto ist eine Momentaufnahme eines Augenblicks und egal ob Profi- oder Hobbyfotograf, bei jeder Aufnahme hat der Fotograf eine bewusste oder auch unterbewusste Vorstellung von der Ästhetik und Zusammenstellung der Aufnahme. Für die Präsentation der Fotos vor Kunden, Verwandten oder Freunden gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten und egal ob Leinwand, Fotobuch oder andere Präsentationsmethoden, das Foto soll den Augenblick bestmöglich wiedergeben.

In der Vergangenheit änderten sich die Techniken der Fotoalbumerstellung, welche Hobbyfotografen nun wesentlich das Leben erleichtern, wobei sich dieser Beitrag ausschließlich auf die digitale Bearbeitung und Ausarbeitung bezieht. Die Möglichkeiten eines Fotobuches mittels ausgearbeiteten Einzelbildern und Bastelarbeit sind nicht Teil der Tipps, wobei einige Ideen für beide Formen gelten.

Schritt 1: Vorbereitung – Inspiration aus Zeitschriften und Hochglanzmagazinen

Zunächst ist es interessant wie Profis ihre Arbeit erledigen, es ist schließlich ihr Job Fotos und Text so zu platzieren, dass sie ihre bestmögliche Wirkung erzielen. Natürlich teilen sich hier die Profis die Aufgaben und Fotografen und Editoren sind jeweils auf ihren Bereich spezialisiert.

Nichtsdestotrotz: Achten Sie auf:

  • Bildgrößen
  • Bildränder
  • Textanteil im Verhältnis zum Bild
  • Anordnung der Bilder
  • Effekte in und um die Bilder
  • In diesem Schritt sollen Sie ein Gefühl entwickeln, wie Profis ihre Bilder in Szene setzen.

    Viele Fotos sind nach dem goldenen Schnitt angeordnet. Die Idee des goldenen Schnitts stammt aus dem antiken Griechenland und hat Einfluss auf die Vorstellungen über Ästhetik seit langer Zeit. Der goldene Schnitt besagt, dass das Verhältnis von 1:1,618 harmonische Proportionen darstellen.

    Goldener Schnitt

    Goldener Schnitt

    Schritt 2: Konzept – Der rote Faden

    Wenn man ein Gefühl entwickelt hat, wie Profis ihre Fotos anordnen, geht es an den roten Faden für das eigene Fotobuch. Ein roter Faden ist eine logische Gliederung der Fotos. Hier liegt es auf der Hand, dass eine zeitlich-chronologische oder geographische Kompositionen zu einem logischen Ergebnis führen wird. Die eignet sich besonders für Fotobücher aus dem Urlaub, da es hier einfach ist Fotos nach Orten oder dem Ablauf zu organisieren.

    Wenn man ein Fotobuch aber nach einer Thematik gestalten möchte z.B. speziell für ein Hochzeitspaar als Geschenk mit dem Thema „Unsere Liebe wächst“ so ist der Ablauf nach Zeit eventuell nicht optimal und man sollte sich genau überlegen, was man mit dem Fotobuch überhaupt zeigen möchte.

    Schritt 3: Vorbearbeitung und Auswahl der Bilder

    Jetzt wird es kniffelig: Ausgehend von der Überlegung, was man zeigen möchte und wie man es möchte, muss man eine Auswahl treffen mit welchen Bildern dies geschieht. In einem Urlaub werden unzählige Bilder geschossen. Es sollten nicht nur die besten ausgesucht werden, sondern auch die aussagekräftigen, die eine Geschichte erzählen oder einen Beitrag für die Gesamtkompositionen leisten.

    Picasa-LogoWenn ein Bild überbelichtet ist, oder das ein oder andere Fältchen noch wegretuschiert gehört, ist es nun der richtige Zeitpunkt. Wenn ein Bild nicht die optimale Auflösung hat oder etwas unscharf ist, kann man es trotzdem einsetzen. Ein leicht unscharfes Bild lässt sich als kleineres Bild einfügen, wenn es in dieser Größe noch eine gute Qualität hat.

    Für die Bildbearbeitung empfiehlt sich eine kostenlose Programm wie Picasa.

    Schritt 4: Wahl des Buches, Cover und Hintergrundes

    Je nachdem was Sie im Buch abbilden möchte, sollten Sie die Anzahl der Seiten festlegen. Hier ist weniger die Anzahl der Fotos wichtig, als die relevanten Geschichten. Zu viele Bilder können langweilig werden, auch wenn sie noch so schön oder ästhetisch sein mögen. Eine Vorstellung über die Anzahl der Seiten ist hier sinnvoll. Das Buchcover und die Hintergründe sollten natürlich themenrelevant sein. Hier darf man den roten Faden nicht vergessen, denn schlichte Hintergründe und auch knallige Hintergründe können vom Bild ablenken oder langweilig wirken.

    Als ein hochwertiges und haptisch gutes Cover hat sich das sogenannte Hardcover etabliert. Wer es etwas edler mag, der wählt ein Leder- und Leineneinband.

    Schritt 5: Upload der Fotos

    Je nach Anbieter ist dieser Schritt optional. Meiner Erfahrung nach ist es zweckdienlich, wenn man die Fotos vorab hochladen kann und diese später positionieren kann (siehe Schritt 6). Der Vorteil liegt in der Möglichkeit das Bild so anzuordnen wie es die Qualität des Bildes zulässt.

    Einige Anbieter laden das Bild sofort nach der Platzierung hoch und Optimieren den Upload nach der geforderten Auflösung für die spezielle Platzierung. Der Nachteil ist, wenn man sich die Entscheidung überlegt und das Foto größer darstellen möchte als in der ursprünglichen Platzierung, dann kann die Qualität darunter leiden.

    Fambooks Upload

    Beispiel Foto-Upload bei Fambooks

    Schritt 6: Positionierung der Fotos – Balance zwischen Symmetrie und Asymmetrie

    Der Kern des Fotobuchs ist die Platzierung der Fotos. Wenn Sie die Fotos symmetrisch anordnen bringen Sie eine gewisse Ruhe in die Seite, was besonders für Natur-Aufnahmen oder andere Stilleben passt.

    Mit Asymmetrie in den Bildern oder deren Anordnung bringen Sie Dynamik und Bewegung in die Seite. Hier ist die Balance von Asymmetrie und Symmetrie wichtig, um die Spannung am Buch zu halten.

    Weniger ist manchmal mehr. Dies sollten Sie bei einem guten Fotobuch beachten. Nicht jede Seite muss vollgequetscht mit Fotos sein. Ihre schönsten Fotos können Sie als Vollbild auf eine Seite platzieren. Das entspannt das Betrachten und gibt dem jeweiligen Foto die richtige Wertschätzung.

    Symmetrie im Fotobuch

    Symmetrie im Fotobuch

    Schritt 7: Beschriften und Inszenierung

    Viele möchten in ihrem Fotobuch zudem Anmerkungen anfügen, also Bildbeschreibungen oder Kommentare zu den Fotos oder den Geschichten, die sie erzählen. Die Anordnung der Beschriftungen sollte man in die Symmetrie und Asymmetrie einpassen. Zudem eignen sich Textuntertitel zu kurzen Beschreibungen oder kurzen Anmerkungen wie Aufnahmeort oder –zeitpunkt.

    Längere Texte ordnet man am besten wie in Hochglanzzeitschriften unter oder neben den Bildern an – holen Sie sich hier am besten wieder Ideen von Zeitschriften.

    Beschriftung Fotobuch

    Beschriftung Foto im Fotobuch

    Auch Texte auf Bildern sind eine Möglichkeit der Beschriftung, sollten aber sehr gezielt eingesetzt werden, da sie Inhalte vom Foto abdecken beziehungsweise den Blick auf das Foto in diese Richtung lenken.

    Rahmen und Schattierungen sind Stilelemente die der Inszenierung der Fotos zweckdienlich sein können. Am besten man spielt mit den Darstellungsmöglichkeiten und entscheidet sich intuitiv welche am besten zur Ästhetik und dem roten Leitfaden passen.

    Schritt 8: Hintergründe und Schablonen

    Die Fotos immer auf die komplette Breite der Seite verteilen oder nur weiße Hintergründe zu verwenden sind oft langweilig. Wählen Sie aus den Hintergrundvorlagen der Anbieter, um dem Ganzen etwas Stimmung zu verleihen. Achten Sie dabei jedoch auf gedeckte Farben und vermeiden knallige Muster. Außer Sie erstellen Kinder- und Geburtstagsfotobücher.

    Ein Tipp von mir: Wählen Sie ein bereits verwendetes Foto noch einmal als Hintergrund und stellen eine Transparenz von 30-50% ein.

    Ebenfalls ist eine Auswahl von angebotenen Schablonen empfehlenswert, um eine gewisse Leichtigkeit in das Fotobuch zu bringen. Sie sollten jedoch darauf achten, nicht den roten Pfaden zu verlieren und zu sehr zwischen Schablonen, symmetrischen Fotos und Effekten zu wechseln. Entscheiden Sie sich für eins.

    Bild teiltransparent als Hintergrund

    Bild teiltransparent als Hintergrund

    Schritt 9: Überarbeitung

    Bevor die Bestellung abgeschickt wird und das Fotobuch zur Ausarbeitung in Auftrag gegeben wird, sollte alles von einer „Helikopter-Perspektive“, also von oben, betrachten werden. Am besten ist es, den Entwurf einer vertrauten Person zu zeigen und Kritik und Anregungen bei der Überarbeitung anzunehmen. Eines ist klar, die Entwicklung des Computer und des Internets hat den Hobbyfotografen die Arbeit sehr erleichtert und es ist heute sehr einfach ein tolles Fotobuch zu erstellen.

    Alternative Fotoleinwand für einzelne Bildpräsentationen

    Ein Fotobuch ist und bleibt mit all seinen Vor- und Nachteilen in einer Buchform. Wenn man aber ein ganz speziell ausgesuchtes Bild präsentierten möchte, bietet eine Leinwand oder Acrylglasbilder die ideale Lösung.

    Bei der beliebten Fotoleinwand lassen sich die Bilder auch mit Keilrahmen anfertigen, oder mit etwas handwerklichem Geschick bastelt man sich seinen eigenen Rahmen und spannt das Foto selbst auf den Rahmen. Gängige Größen sind unter anderem:

  • 20 x 20 cm, 30 x 30 cm – Quadratisches Format im Verhältnis 1:1
  • 30 x 40 cm, 60 x 45 cm bis hin zu 120 x 90 cm – klassisches Format im Verhältnis 3:4
  • 60 x 120 cm – Panoramaformat im Verhältnis 1:2
  • 80 x 120 cm – Fotoformat im Verhältnis 3:4
  • Details finden Sie hier
  • Vorteil der gängigen Größen sind vor allem die günstigeren Preise, den Formaten sind prinzipiell aber keine Grenzen gesetzt, wobei zu beachten ist, dass die mit der Größe der Leinwand auch die Auflösung des darzustellenden Bildes größer sein sollte.